In der Auseinandersetzung um eine antimilitaristische Gleisblockade aus dem Jahr 2008 in der Nähe des nordfriesischen Husum wird es im Frühjahr in die nächste Runde gehen. Nach dem letzten Prozess gegen die als „Hauptäterin“ konstruierte Person vor dem OLG Schleswig produzierte der Staatsschutz noch eine über 200 Seiten starke Akte, und ließ das Schleswiger Amtsgericht Strafbefehle verschicken. „Es geht um das Übliche, wenn ihnen nichts besseres einfällt: Widerstand und Beleidigung“ sagte Jan Hansen vom Husumer Solifond. Allerdings seien diesmal auch Kuriositäten dabei.
Weiterlesen
Antimil-Gleisblockade: Polizei SL tritt nach
Update: Haftantritt verschoben
Der Haftantritt von Hanna wurde vorerst ausgesetzt. Die Vollstreckung der Strafe ruht bis zur Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über die eingereichte Verfassungsbeschwerde. In ihrer Verfassungsbeschwerde rügt die Antimilitaristin v.a. die Missachtung des Grundrechts auf Versammlungsfreiheit durch die bei der Blockadeaktion eingesetzten Beamt_Innen sowie sämtliche bisherigen Instanzen.
Siehe dazu Fachgutachten von Prof. Fischer Lescano zum Thema „Versammlungsrecht bei Gleisdemonstrationen“.
Antimilitaristin steht Haft bevor
Im Februar 2008 blockierten Antimilitarist_innen in der Nähe von Husum (Schleswig-Holstein) einen Militärtransport der auf dem Weg zu einer Übung der Nato-Response-Force (NRF) war. Der Zug wurde damals für mehrere Stunden aufgehalten.
Nach mehren Prozesstagen wurde Hanna durch das verurteilungswillige Landgericht Flensburg zu einer Strafe von 90 Tagessätzen à 15 Euro verurteilt. Das Oberlandesgericht wies die Revision gegen das Urteil des Flensburger Landgerichts als “offensichtlich unbegründet” ab.
“Das Urteil zeigt deutlich, dass die Gerichte die Interessen der Eliten schützen. Bei den Auslandseinsätzen der Bundeswehr geht es nicht darum Sicherheit zu schaffen, oder humanitäre Hilfe zu leisten, sondern schlicht um die Offenhaltung des Zugangs zu Rohstoffen.”, so die 26 Jährige Antimilitaristin. Um deutlich zu machen, dass der Staat auf unliebsamen Widerstand mit Repression antwortet hat Hanna sich dazu entschlossen einen Teil der Strafe im Knast abzusitzen.
Es ist damit zu rechnen das die Antimilitaristin in den nächsten Wochen eingesperrt wird.
Hier der Flyer zum downloaden
Strafbefehle wegen „Verunglimpfung des Staates“, Widerstand und Hausfriedensbruch
Weil er an einem Hoheitszeichen der BRD beschimpfenden Unfug verübt haben soll, erhielt ein Antimilitarist aus Lüneburg nun einen Strafbefehl…
Ein weiterer Sympathisant, der den Prozess der Aktivistin Hanna Poddig anschauen wollte, sich aber weigerte, seine Taschen am Eingang selber auszuleeren, bekam nun auch einen Strafbefehl wegen Hausfriedensbruchs und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte…
Weitere Infos folgen hier in Kürze, hier schonmal unser Flyer, den ihr gerne verteilen könnt:
War starts here – Kampagne gegen die kriegerische Normalität
Wir dokumentieren hier als Anregung zu konstruktiven Debatten den Aufruf „War starts here. Kampagne gegen die kriegerische Normalität“, der in verschiedenen Foren und Zeitschriften veröffentlicht wurde
Markieren, Blockieren und Sabotieren
Wir rufen auf, aktiv einzugreifen in die kriegerische Normalität und die zahllosen zivilmilitärischen Verflechtungen. Der Fokus unserer Kampagne liegt auf der erweiterten Infrastruktur und der ideologischen Legitimierung von militärischer Gewalt. Wir wollen die verschieden Facetten dieser Herrschaftssicherung sichtbar machen, stören und angreifen. Das Vorbereiten, Üben und Koordinieren von Krieg, das Produzieren, Transportieren, Forschen, Werben und Rekrutieren für den Krieg findet direkt vor unseren Augen statt.
Revisison abgelehnt- Antimilitaristin rechtskräftig verurteilt
Das Urteil im Strafverfahren gegen die 25jährige Antimilitaristin Hanna Poddig, die sich im Februar 2008 in Ohrstedt/ Nordfriesland an Bahnschienen angekettet und damit die Weiterfahrt eines Transportzuges der Bundeswehr verzögert hatte, ist rechtskräftig. Das Oberlandesgericht in Schleswig verwarf die Revision gegen das Urteil des Flensburger Landgerichts.
Aktionen gegen Bundeswehr Big Band in St. Peter (NF)/ Kiel am 20./21.6.2011
Antimilitaristen starteten friedliche Protestaktionen während Auftritten der Bundeswehr-Big-Band in Sankt Peter Ording und auf der Kieler Woche
oder „Spiel mir das Lied vom Tod“
Antimilitaristisches Camp 2011 im Rückblick
Es ist fast schon Tradition: Bereits zum zweiten Mal in Folge fand vor der Husumer Fliegerhorst-Kaserne ein Protestcamp statt. Auf dem breiten Grünstreifen zwischen Flensburger Chaussee und dem Zaun des militärischen Bereiches stand über Pfingsten eine bunte Zeltstadt.
…zeitgleich zum Camp gesehen an einem Schaufenster in der Husumer Innenstadt
Strafverfahren gegen solidarische Antimilitarist_innen
Die Polizei in Schleswig hat Strafverfahren gegen mehrere Aktivist_innen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung und Verunglimpfung des Staates eingeleitet. Sie hatten dagegen protestiert, willkürlich und rechtswidrig von einer öffentlichen Gerichtsverhandlung ausgeschlossen worden zu sein.
Antimilitaristisches Camp in Husum
Am Freitag (10.6.2011) errichteten Antimilitarist_innen vor der Fliegerhorstkaserne in Husum/Nordfriesland unter dem Motto „Sicherheit geht ganz anders“ ein vielseitiges Protestcamp. Zum Eröffnungsvortrag zur Rolle der schleswig-holsteinischen Bundeswehreinheiten erschienen zahlreiche Menschen aus Husum und der näheren Umgebung. In den nächsten Tagen gibt es in der neu errichteten Zeltstadt Aktions- und Argumentationstrainings, Lesungen, Filmvorführungen, Kabarettvorstellungen und Vorträge. Noch bis Montag zelten die Antimilitarist_innen vor den Toren der Fliegerhorstkaserne. Sie demonstrieren für ein anderes Verständnis von Sicherheit, dass sich nicht an militärischer Aufrüstung und Konkurrenzgedanken orientiert, sondern an einem solidarischen Miteinander.
Hier erste Impressionen vom Camp – wir freuen uns über Mitcamp(f)er_innen!