In Husum wurde im Kontext des Auftritts der Bundeswehrbigband ein gefälschtes Schreiben des Ordnungsamtes verteilt, in dem praktisch der Ausnahmezustand wegen bevorstehender Störungen ausgerufen wird. In dem als offiziellen Brief mit amtlich wirkendem Briefumschlag aufgemachtem Schreiben erläutern der oder die Autoren, dass es in der vergangenen Woche eine wahrscheinlich politisch motivierte Farbaktion auf das Rathaus gegeben habe. In dem Rathaus wurde am selben Tag eine Ausstellung über den Garnisonsstandort Husum eröffnet. Anscheinend um diese zu stören, wurden bundeswehrkritische Graffitis gesprüht, und die Türschlösser unbrauchbar gemacht.
Militärausstellungs-Eröffnung verschönert
Im Husumer Rathaus ist seit Dienstag, 6.6.2006 eine Ausstellung über den Bundeswehrstandort Husum in den letzten 300 Jahren zu sehen. Kritische Töne sucht mensch natürlich vergebens. Doch anscheinend gibt es in Husum auch Menschen, die immer noch nicht verstanden haben, wie Armeen mit Panzern Kinder satt machen.
Kriegerische Gemeinschaften?
Bei einigen Krieg stellen sich sogar die etablierten Medien ab und zu die Frage nach dem „Warum?“, und entlarven dann auch durchaus kritisch, das es eben doch nicht um „Fredoom and Democrazy“ geht, sondern meistens um handfeste Wirtschaftsinteressen. Doch die Frage nach den Umständen und Rahmenbedingungen, die das Führen eines Krieges erst möglich machen, kommt selten auf.
Bunte Kriegsdenkmäler
Aus der HusumA-Ausgabe vom Mai 2006:
Eine erstaunliche Bandbreite haben zur Zeit Veränderungen von Kriegsdenkmälern: Das Rödemiser Ehrenmal ist schlicht rosa. Das im Schlosspark ist rosa mit dem Spruch: „Du bist Deutschland? Du bist tot! Haha!“. Am „Ersten Weltkrieg“ an der HTS prangt: „Smach national symbolic“ und am „Zweiten“ lautet die Inschrift nun: „1939-45=1894“. Auch der „Siegpenis“ anlässlich des Krieges zwischen Preißen und Frankreich 1870/71 wurde bereits mit viel Farbe verändert. Die Junge Union schäumt, dass es sich um eine „Schande“ handle, und fordert ein Konzept zur Sanierung. Ein Grund, genauer bei der gesellschaftlichen Funktion der Kriegsdenkmäler hinzusehen.
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“Die Wehrpflicht wird abgeschafft”
Darko Brkan ist aktiv in der Kampanja za Prigovor Savjesti u Bosni i Hercegovini (Kriegsdienstverweigerungskampagne Bosnien & Herzegowina). Wir führten mit ihm Ende November 2005 ein Interview zur aktuellen Situation der Kriegsdienstverweigerer in Bosnien & Herzegowina. (d. Red.)
Darko Brkan; Foto: Markus Klingenhäger
Wir haben gehört, dass in Bosnien & Herzegowina die Wehrpflicht abgeschafft werden soll. Steht das schon fest?
Darko Brkan: Die Situation ist folgende: Die Präsidentschaft hat die Entscheidung getroffen, nach der die Wehrpflicht bis zu einer endgültigen parlamentarischen Entscheidung ausgesetzt wird. Hier müssen nämlich sechs Parlamente die Entscheidung bestätigen. Einige haben dies bereits getan. Eine endgültige Entscheidung steht jedoch noch aus. Inzwischen finden aber keine Rekrutierungen zur Armee mehr statt.
Kriegsdienstverweigerung in Bosnien
An Anfang nur eine gute Idee
Prigovor Savjesti – Kriegsdienstverweigerung im Pulverfass
„Ja, was soll ich sagen? Am Anfang dachten wir, das es eine gute Idee sei und wir es tun könnten. “sagt Darko von Prigorvor Savjesti, der bosnischen Kriegsdienstverweigerungskampagne.