Militärausstellungs-Eröffnung verschönert


Im Husumer Rathaus ist seit Dienstag, 6.6.2006 eine Ausstellung über den Bundeswehrstandort Husum in den letzten 300 Jahren zu sehen. Kritische Töne sucht mensch natürlich vergebens. Doch anscheinend gibt es in Husum auch Menschen, die immer noch nicht verstanden haben, wie Armeen mit Panzern Kinder satt machen.

Graffiti am Rathaus
Anscheinend haben unbekannte Täter in der Nacht vom 5. auf den 6. das Rathaus mit Graffitis verschönert (“Bundeswehr abschaffen” und “Kriegspropaganda sabotieren”). Zudem wurden die Türschlösser beschädigt. Die Einweihungsparty hielt dies allerdings nicht auf, da diese erst am Abend stattfand. Laut Husumer Nachrichten nahmen allerdings verschiede Redner Bezug auf die Aktion. Die Ausstellung ist noch bis zum 6. Juli innerhalb der Rathausöffnungszeiten zu besichtigen. Sie steht frei zugänglich im Foyer und der Eintritt ist frei. Gezeigt wird völlig unkritisch die Geschichte des Armeestandortes Husum. Welche Garnision wann in Husum war, wer wann Commander war, und anderer Quatsch.

Inhaltlich brisanter ist dagegen, dass die Rolle der Bundeswehr im Ausland unkritisch verharmlost wird, da einige Stellwände sich mit den Aufgaben der Einheiten in Husum (u.a. Krisenreaktionskräfte, Patriot-Flugabwehrraketen, Spezialpionierbataillon und aufblasbare Krankenhäuser), beschäftigen. Zudem wird auch über die Nazizeit nur technisches Blabla erzählt und das KZ Husum-Schwesing wird überhaupt nicht erwähnt, obwohl es zeitweise von Husumer Reserveeinheiten bewacht wurde, und das Hauptzwangsarbeitsprojekt (ein Panzergraben quer durch Norddeutschland) unter Wehrmachtsregie stand.

 

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