Antimilitaristen starteten friedliche Protestaktionen während Auftritten der Bundeswehr-Big-Band in Sankt Peter Ording und auf der Kieler Woche
oder „Spiel mir das Lied vom Tod“
Antimilitaristen starteten friedliche Protestaktionen während Auftritten der Bundeswehr-Big-Band in Sankt Peter Ording und auf der Kieler Woche
oder „Spiel mir das Lied vom Tod“
Es ist fast schon Tradition: Bereits zum zweiten Mal in Folge fand vor der Husumer Fliegerhorst-Kaserne ein Protestcamp statt. Auf dem breiten Grünstreifen zwischen Flensburger Chaussee und dem Zaun des militärischen Bereiches stand über Pfingsten eine bunte Zeltstadt.
…zeitgleich zum Camp gesehen an einem Schaufenster in der Husumer Innenstadt
Die Polizei in Schleswig hat Strafverfahren gegen mehrere Aktivist_innen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung und Verunglimpfung des Staates eingeleitet. Sie hatten dagegen protestiert, willkürlich und rechtswidrig von einer öffentlichen Gerichtsverhandlung ausgeschlossen worden zu sein.
Am Freitag (10.6.2011) errichteten Antimilitarist_innen vor der Fliegerhorstkaserne in Husum/Nordfriesland unter dem Motto „Sicherheit geht ganz anders“ ein vielseitiges Protestcamp. Zum Eröffnungsvortrag zur Rolle der schleswig-holsteinischen Bundeswehreinheiten erschienen zahlreiche Menschen aus Husum und der näheren Umgebung. In den nächsten Tagen gibt es in der neu errichteten Zeltstadt Aktions- und Argumentationstrainings, Lesungen, Filmvorführungen, Kabarettvorstellungen und Vorträge. Noch bis Montag zelten die Antimilitarist_innen vor den Toren der Fliegerhorstkaserne. Sie demonstrieren für ein anderes Verständnis von Sicherheit, dass sich nicht an militärischer Aufrüstung und Konkurrenzgedanken orientiert, sondern an einem solidarischen Miteinander.
Hier erste Impressionen vom Camp – wir freuen uns über Mitcamp(f)er_innen!
Freitag, 10.06.1011
12.00 Uhr: Beginn des Aufbaus
19.00 Uhr: Von Husum in alle Welt?Auslandseinsätze und die Husumer Militärs
In einer Mischung aus Film, Vortrag und Präsentation erläutert Hauke Thoroe die Hintergründe der als Auslandseinsätze verharmlosten Kriegsbeteiligungen der Bundeswehr. Dabei geht er besonders auf die Rolle der norddeutschen Militärs ein.
Friedenscamp vor der Fliegerhorstkaserne Husum an Pfingsten (10.- 13.6.11)
Über Pfingsten (10.6. bis 13.6.) wird vor dem Haupttor der Fliegerhorstkaserne an der Flensburger Chaussee ein Friedenscamp stattfinden. Bereits im vergangenen Jahr haben Antimilitarist_innen vor der Fliegerhorstkaserne ein zwölftägiges Zeltlager errichtet, um auf die Mitgliedschaft der Husumer Militärs in der Nato Response Force und den zeitgleich stattfindenden Prozess gegen eine Antimilitaristin vor dem Husumer Amtsgericht aufmerksam zu machen. Auch dieses Jahr soll aufgezeigt werden, dass der vermeintliche Konsens zwischen Militär, Politik und Bevölkerung in Sachen militärischer Aufrechterhaltung der weltweiten Ungerechtigkeit nur von denen, die davon profitieren, inszeniert wird.
Das Ausbildungsschiff für Soldaten hatte durch verschiedene Skandale Schlagzeilen gemacht, aber trotzdem wurde es als Stolz der deutschen Marine empfangen und auch ein pompöses Feuerwerk ab Vorabend galt dem Einlaufen des Bundeswehrschiffes.
Es wurde an diesem Tag allerdings auch kritisch auf das Ereignis geblickt.
Tosender Sturm, Wellen schlagen über den Bug, heldenhaft stemmen sich Marinesoldaten gegen die Widrigkeiten auf hoher See und kämpfen für das Vaterland… solche oder ähnliche Assoziationen beim Anblick des Segelschiffes Gorch Fock wünscht sich die Propagandaabteilung der Bundeswehr.
Unsere Gedanken bezüglich dieses Militärschiffes sehen anders aus…
Nachdem die Antimilitaristin Hanna Poddig im Februar vom Oberlandesgericht Schleswig verurteilt worden war, Schadenersatz an die DB Netz AG zu zahlen, zieht die Aktivistin nun dagegen vor das Bundesverfassungsgericht.
Bis zu 14 000 Euro soll eine Friedensaktivistin an die DB Netz zahlen, weil sie sich im Februar 2008 in Ohrstedt/ Nordfriesland an die Bahnschienen gekettet hatte, um auf die Militärtransporte der Bahn und die sog. „Auslandseinsätze“ der Bundeswehr aufmerksam zu machen. Ihr Protest richtete sich grundsätzlich gegen die Existenz der Bundeswehr, also einer Institution, die Menschen zum Töten abrichtet. Richter William verkündete heute die Entscheidung des Gerichts, die Aktivistin sei dem Grunde nach schadensersatzpflichtig.