Der heutige Aktionstag auf und rund um das Gefechtsübungszentrum (GÜZ) Altmark hat erneut ein Signal gesetzt für die Offenheit der Colbitz-Letzlinger Heide. Diversen Aktionsgruppen gelang es über Stunden unentdeckt auf dem Gelände unterwegs zu sein.
„Niemand muss Soldat_in sein“ stand am Nachmittag des heutigen Samstages auf einem Transparent. Aufgehängt war es auf dem Gefechtsübungszentrum am Bauzaun, der die Baustelle der zukünftigen Kriegs-Übungsstadt Schnöggersburg umgibt. Bereits in den frühen Morgenstunden war es Aktivist_innen gelungen, eines der neu erbauten Häuser in Schnöggersburg zu besetzen und dort Plakate und Transparente aufzuhängen.
Über den ganzen Tag verteilt waren immer wieder kleinere und Größere Gruppen mit Kreide, Transparenten und Plakaten auf dem Gelände unterwegs. Einige von ihnen wurden aufgegriffen und kontrolliert sowie im Anschluss vom Gelände gebracht. Es ist durchaus nicht unwahrscheinlich, dass auf die Betroffenen nun Bußgeldverfahren zukommen. Für einige der Antimilitarist_innen war dies auch genau das Ziel der Aktion, da sie die Prozesse nutzen wollen, um auch vor Gericht nochmals ihre Gründe für die Ablehnung der Bundeswehr darlegen zu können.
Zeitgleich fanden in Letzlingen und Dolle sowie an der Baustellenzufahrt Schnöggersburg den ganzen Tag über Mahnwachen statt. In Letzlingen kam es zu einem Zwischenfall mit mehreren Nazis, die die Friedensmahnwache bedrohten bis die Polizei einschritt. An der Baustellenzufahrt hingegen war es die Polizei, die Auslöser für eine Auseinandersetzung war, indem sie ein Transparent mit der Aufschrift „Soldaten sind Mörder“ beschlagnahmte. Wenige Stunden später wurde ein weiteres wortgleiches Transparent auf dem Gelände beschlagnahmt. In beiden Fällen wurden Beleidigungsanzeigen gefertigt, die davon Betroffenen sehen dem jedoch gelassen entgegen und freuen sich auf die juristische Auseinandersetzung um die Frage, ob es sich bei Soldaten um Mörder handelt.