Tendenziöse Berichterstattung im shz

Der sh:z: Nachrichten oder Propaganda?

Der shz: berichtet seit langem einseitig positiv über die Bundeswehr und deren Auslandseinsätze. Dabei geht das Spektrum von unkritischen Hurra-Berichten über lokale Truppen über einseitige Berichte über Auslandseinsätze bis zu falschen Berichten über FriedensaktivistInnen und Pressekampagnen gegen diese.

Das am häufigsten anzufindende Modell ist der Bericht über lokale Truppen. Zwei Beispiele:

Bericht vom 13.2.08 „Depot bald ohne Stab“
“ Depot bald ohne Stab „

Der Bericht berichtet  über einen Komandowechsel in einem Bundeswehr-Depot. Dabei geht es viel um „technische“ Daten. Was die Soldaten dort tun, was sie unterstützen-Es bleibt unerwähnt. Es wird eine Idylle aufgemacht: „Wenn Piotrowski (der Kommandör) nun in dichter besiedeltes Gebiet wechsele, werde er vielleicht das friedliche, baumbestandene Depot-Areal sogar vermissen, mutmaßte er.“ Gegen Ende kippt der Artikel in offensichtliche PR, wenn der Feuerwehrhauptmann zitiert wird: „In Nordfriesland sind Soldaten immer gerne gesehen“ Das ist eine dreiste Lüge, gerade wenige Tage vorher fand am Depot eine Gleisblockade gegen die Bundeswehr statt.

Bericht vom 13.1.2008 „Luftwaffe probt Verlegung auf der Schiene”
“ Luftwaffe probt Verlegung auf Schiene „

Dieser Bericht beschreibt, dass die Flugabwehrraketengruppen 25 und 26 aus Husum und Stadum über das Depot Ohrstedt in ein Manöver verlegt werden. Das Brisante wird als lobenswert vermarktet: Die Einheiten üben dort für die Nato Response Force. Darauf wird nicht weiter eingegangen. Es wird lediglich lang und breit über die technischen Modalitäten dieser Verlegung berichtet. Dass die Nato Response Force eine weltweit einsetzbare Armee für westliche Rohstoffkriege ist, deren Einsatz u.a. im Irak erwogen wird, bleibt unerwähnt. Der Artikel schließt mit dem Zitat: „so macht die Arbeit Spaß“- Gnadenlose Imagewerbung für eine Instition, deren Hauptzweck dass Töten anderer Menschen ist.

Bericht vom 29.2.2008 “Immelmänner“ auf vier Kontinenten
“ Immelmänner auf vier Kontinenten „

Der Artikel berichtet über die Tornado-Aufklärer, die in Jagel stationiert sind. Diese nehmen aktuell an einem Manöver in Südafrika teil. „Ein Manöver von herausgehobener Bedeutung für die Beziehungen zwischen unseren beiden Staaten“. Kein Wort darüber, das die Tornados die Vorbereitungen für Offensiven und Bombardements in Afghanistan übernehmen. Im Gegnteil: Der Afghanistankrieg wird ledig aus einer neutralistischen technischen Perspektive dargestellt, und damit verharmlost. Denn im Gegenteil zum shz machen die „Jagler“  schon klar, dass sie töten: „Dabei handelte es sich zum ersten Mal um eine aktive Beteiligung des Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“ in einem Konflikt außerhalb der Bundesrepublik Deutschland“ (Die Lufwaffe über die Beteiligung der Tornados im Balkankrieg).

“ Zur Quellenangabe „

Ein Friedensaktivist dazu: „ Der Artikel ist eine einzige Akzeptanzbeschaffungsmassnahe für Krieg!“ Ressourtleiter Kluth hingegen weisst den Vorwurf einer unseriösen tendenziellen Berichterstattung von sich. Es stimme nicht, dass der shz postitv über die Bundeswehr und die Auslandseinsätze berichte.

Bericht vom 5.3.2008 “Darf man dieser jungen Frau einen Preis verleihen?“
“ Darf man dieser Frau einen Preis verleihen? „
In dem Artikel skandalisiert der sh:z die Verleihung des „Rückgrat-Preises“ der Liebe-Lütje-Stiftung an Hanna Poddig, die einen Kriegstransport blockierte. In dem Artikel wird Hanna wegen des laufenden Ermittlungsverfahren in die nähe von StraftäterInnen gerückt, um sie zu diskreditieren. Verätersich daran ist, das der sh:z schreibt: „Nun gibt es Streit um die Nominierung:“, und den Stifter Host Lütje zu seinen Motiven befragt. Da eine Gegenrede nur von der Redaktion kommt, zeigt sich: Niemand außer den Redakteuren selber stört sich an der Preisverleihung. Auf Nachfrage verneint Ressourtleiter Kluth, dass es eine politisch motivierte Kampagne gegen Poddig gäbe. Es sei doch „höchst ungewöhnlich, dass eine dokumentierte Straftäterin“ einen Preis bekäme. Stimmt-Außer sie säße in Regierungen, Aufsichtsräten oder Parlamenten.

 

 

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