Anlässlich der Jahreshauptversammlung von Rheinmetall haben
Aktivist*innen des Bündnisses SIGMAR heute, am 08.Mai die Waffen- und
Munitionsfabrik der Firma in Unterlüß blockiert. SIGMAR ist die Gruppe
„Solidarische Interventionen Gegen Menschenrechtswidrige Angriffskriege
und Rüstungsexporte“. In den frühen Morgenstunden bauten die
Aktivist*innen ein Tripod (fünf Meter hohes Stativ aus Metallstangen)
auf, auf das zwei Aktivist*innen kletterten. Dadurch wurde die einzige
Zugangsstraße zum Hauptwerkstor versperrt. Auf Transparenten forderten
die Aktivist*innen „Rheinmetall blockieren! Solidarität mit Afrin!“ und
„Waffenexporte stoppen!“
„Die Aktion ist Teil einer breiten Welle von Protesten und Widerstand
gegen den deutschen Waffenhersteller“ informiert Mala G., 28, Aktivistin
der Gruppe SIGMAR. Neu entzündet hat sich diese Widerstandsbewegung an
Rheinmetalls Unterstützung des türkischen Angriffskriegs auf das
kurdische Efrîn im Januar 2018. „Panzer ‚made in Germany‘ haben den Weg
für die Zerstörung und Besatzung von Efrîn geebnet. Während in Berlin
die Aktionar*innen der Firma die deutlich gestiegene Dividende feiern,
protestieren wir hier gegen die menschenverachtende Firmenpolitik von
Rheinmetall. Die Firma ist für das Leid der Bevölkerung in Afrin mit
verantwortlich!“ ergänzt die Aktivistin. Schon am Vortag wurde unter dem
Motto „Rheinmetall raus! in Berlin gegen die Firma demonstriert. Auch
während der heutigen Hauptversammlung wird mit Protest gerechnet.
„Diese jüngsten Entwicklungen sind keine Spritzer auf einer weißen
Weste, sondern trauriger Alltag in der deutschen Waffenindustrie. Das
Geschäftsmodell vom Rheinmetall und anderen deutschen Waffenhersteller
beruht darauf von Kriegen und der Unterdrückung von Menschen weltweit zu
profitieren. Es kann keine guten Waffenexporte geben!“ erklärt Aktivist
Manfred L., 45.
Trotz der deutlich zu lapidaren Genehmigungspoltitk der BRD setzt
Rheinmetall in den letzten Jahren verstärkt auf Internationalisierung um
rechtsstaatliche Kontrolle weitestgehend zu umgehen. Über Tochterfirmen
beteiligt sich die Aktiengesellschaft an Waffenfabriken in Ländern wie
Südafrika. Mit dem geplanten Bau einer Panzerfabrik in der Türkei wird
Rheinmetall nun sogar seine Beteiligung am Angriff gegen die kurdische
Bevölkerung ausbauen. Auch nach Saudi-Arabien pflegt Rheinmetall enge
Geschäftsbeziehungen – mit der Folge, dass die Waffen der deutschen
Firma täglich Menschen im Jemen töten.
Rheinmetall ermöglicht aber nicht nur heutige Kriegsverbrechen sondern
verfälscht und beschönigt auch die Verbrechen, die das Unternehmen im
ersten und zweiten Weltkrieg begangen hat. „Am heutigen 08. Mai, dem Tag
der Befreiung vom Faschismus wollen wir daran erinnern, dass deutsche
Firmen, die schon in der Nazizeit gute Geschäfte machten, immer noch an
der Unterstützung faschistischer Regime verdienen. Wir rufen zum
Widerstand gegen die deutsche Rüstungsindustrie auf – sei es durch
restriktivere Exportgesetze, Streiks oder direkte Aktionen wie diese
Blockade.“ sagte Aktivist*in Luca Z, 24.
Das Bündnis SIGMAR solidarisiert sich mit den Menschen in Afrin, den
Leidtragenden von Waffenexporten weltweit und den Gruppen und
Initiativen, deren Kampf gegen die Verbrechen der deutschen
Rüstungsindustrie und Außenpolitik immer stärker von staatlicher
Repression unterdrückt wird!
Für Nachfragen und Interviews kontaktieren Sie bitte: 015154134614
Jemen Saudi-Arabien