Am Mittwoch, 24.02. machten in Gießen rund um den Hauptbahnhof mehrere Aktivist_innen auf ihre Kritik an der Deutschen Bahn aufmerksam. Mit Flyern, bunten Kreidesprüchen und Transparenten vermittelten sie diese vor allem den Kunden der Bahn AG. Unter anderem kritisierten die Aktivist_innen, dass die Bahn an Militärtransporten verdient und gegen Antimilitarist_innen sogar gerichtlich vorgeht. Außerdem thematisierten sie auch die Verwicklung der Bahn in Atomtransporte und die Repression gegen Anti-Atom-Aktivist_innen, die einen Castortransport mit einer spektakulären Ankettaktion gestoppt hatten https://bloxberg.blogsport.de/^. Doch auch andere Missstände, wie beispielsweise die Bespitzelungsaffären oder auch steigende Fahrpreise wurden angesprochen. Das immer wieder Menschen, die sich die horrenden Fahrpreise nicht leisten können, vor Gericht müssen, finden die Aktivist_innen unhaltbar und verweisen unter anderem auf einen kürzlich in Karlsruhe gelaufenen Prozess.
Wie erwaret: Keine Meinungsfreiheit bei der Bahn
Nach kurzer Zeit riefen die Bahnsicherheitsbeamten die Polizei. Zunächst lehnte diese ab, zu kommen, da wohl auch der Polizei klar war, dass Kreidemalen keine Straftat darstellt. Das Drängen der Bahnangestellten führte schließlich dann doch dazu, dass die Polizei Personalienkontrollen durchführte. Die Frage nach einer Rechtsgrundlage wurde genauso unbeantwortet gelassen, wie die nach den Dienstnummern der Beamten. Erst nach einiger Diskussion bekam eine Aktivistin zumindest den Namen eines Beamten – ein schwacher Trost für diese unfaire Behandlung.
Aufruf zum Aktionstag am 11.3.2010
Die Aktivist_innen mobilisierten mit der Aktion für den bundesweiten Aktionstag gegen die Politik der Bahn am 11.03.2010. An diesem Tag soll es darum gehen, der Bahn an möglichst vielen Orten zu zeigen, dass sie mit ihrer Politik – geprägt von Mobbing, Atomtransporten, Rüstungstransporten und nicht zuletzt Kosteneinsparungen auf Kosten von Sicherheit – nicht auf Gegenliebe stößt.