Anlässlich des Konzertes der Bundeswehr Bigband am 27.Juni 2009 kam es in Husum/Nordsee zu kreativen Protestaktionen von Straßentheater bis zu einer Kletteraktion. Verschiedene Gruppen machten damit auf die Machenschaften der Bundeswehr aufmerksam.
Platte PR-Show
Die Tour der Bundeswehr Bigband dient der Bundeswehr als Eigenwerbe-Veranstaltung. Ganz offen wird dort für eine „Karriere“ bei der Bundeswehr geworben. In den Pausen zwischen den Musikstücken treten beispielsweise von der Bundeswehr geförderte Sportler als Redner auf und an den Auftrittsorten steht der Bundeswehr Info-Truck und versucht, junge Menschen für eine Laufbahn bei der Bundeswehr zu gewinnen.
Event statt Inhalt
„Musik und Sport sollen ein positives Bild auf die Bundeswehr werfen. Das ist reine Propaganda. Dass die Bundeswehr ein Herrschaftsinstrument zum Durchsetzen der wirtschaftlichen Interessen der westlichen Eliten ist, und dafür auch Krieg führt, findet bei diesen Events nirgends Erwähnung“ so Hanna Poddig, Aktivistin der Initiative „Militarismus jetzt stoppen“.
Mehrere Aktionen gegen den Auftritt
Bereits vor Beginn des Konzertes wurden auf dem Husumer Marktplatz bundeswehrkritische Flugblätter verteilt. Während des Konzertes zog dann ein Trauerzug in schwarzer Trauerkleidung mit Kerzen und einem Transparent „Krieg ist keine fröhliche Musikveranstaltung“ über den Marktplatz. Zwischen zwei Fahnenmasten am alten Rathaus hängten KletterInnen ein Transparent auf „Ziviler Ungehorsam statt Militär und Spektakel“.
Moderner Sound für eine mordenen Armee?
„Gerade in der heutigen Zeit, in der die Bundeswehr wieder Kriege wie in Afghanistan führt, die von der Bevölkerung mehrheitlich abgelehnt werden, ist die Bundeswehr mehr denn je auf platte Propaganda-Tricks wie die Bundeswehr-Big-Band angewiesen“ so Hanna Poddig. Helmut Schmidt habe genau diesen Effekt vor Augen gehabt, als er beschloss, einer „modernen Armee einen modernen Sound“ zu verschaffen.